
Buchgestaltung
Hier bin ich. Hier stehe ich nun, am Ende dieser Phase, dieser Entwicklung. Ich schaue mich selbst an. Mit meinen Augen. Ich schaue mir selbst zu. Mit Bedacht, aufmerksam. Ich schaue was sich in meinem Gesicht spiegelt, was nicht. Ich erzähle ohne die Geschichte zu verraten, erzähle durch mich, durch Bilder von mir. Ich bin die Erzählung. Ich drehe mich um mich selbst, drehe mich im Kreis, aber gehe dennoch nach vorne, schreite voran, entwickle mich, und verwirkliche dieses Projekt.
In dieser Arbeit wird vom augenblicklichen Nachspüren eines Gefühls mit Hilfe von Collagen erzählt.
















UNIVERSALTAGEBUCH
Einen Tag erlebt, das haben schon viele – was hast du heute so gemacht? Und was machst du morgen? Es geht nicht um die großen Taten. Heute habe ich kein Staatsexamen abgelegt und auch kein Schwein geschlachtet. Keinen Leuchtturm besichtigt, keinen Vertrag abgeschlossen, keinen Fahrradfahrer überfahren.
Es sind die Dinge, die wir täglich tun, ohne es zu merken. Atmen, denken. Sich ernähren, kommunizieren. Fühlen.
Die richtig wichtigen Dinge also – die wir nie sehen, von denen nie erzählt wird, die das Leben ausmachen. Sie sind das Universelle an jedem neuen Tag und gleichzeitig so einzigartig wie nur Irgendwas.
Dieses Buch gehört dem Nachspüren von Gefühl innerhalb eines Augenblicks. Daher kreise ich um mich selbst, schaue mir die kleinsten Teile an, analysiere, zerschneide, füge neu zusammen, höre auf zu denken und fange an zu fühlen. Stehe auf, leg mich wieder hin. Atme ein. Atme aus.
Entstanden im Projekt Am Ende des Kreises bei Nola Bunke ecosign 2020