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Plakate für Shakespeare

Eine Plakatserie für Macbeth ist entstanden. Der Verfremdungseffekt innerhalb der Plakate soll den Betrachtenden daran hindern, sich mit der dargestellten Person zu identifizieren. Um die Plakate zu verfremden, wurden verschiedene Techniken eingesetzt. Herabfallende Buchstaben, nicht identifizierbare Porträts, die Verwendung von Waffen als Requisit, starke Farben und die Invertierung der Fotografien. Indem keine Gesichter oder natürlichen Hauttöne gezeigt werden, wirkt die Figur unnatürlich und die Nachahmung übertrieben. Thematisch werden insbesondere die Mittel, die Macbeth zur Macht verhalfen, in Frage gestellt. 
Die Körperlichkeit steht in Verbindung mit Theater, und die Waffen, die dargestellt werden, beziehen sich auf die aufbrausende Gewalt und Brutalität des Stücks. Außerdem sind die Bilder invertiert, das heißt sie bewegen sich fotografisch von Positiven zum Negativen, wie auch Macbeth im Stück.
Durch das gespenstige Aussehen nehme ich auch Bezug auf das Übernatürliche: Hexen und Geister, die im Stück auftauchen. 
Die Fraktur als Headline fällt, genauso wie Macbeth. Sie wirkt im ersten Moment eher altertümlich und spielt so auf das Stück an. Durch die Farbgebung und Anordnung verfremdet sie ihren ursprünglichen Charakter und wirkt modern. 
Mit der Gestaltung meiner Plakate ziele ich auf eine moderne Interpretation des Stücks in der Inszenierung ab. 

Die Plakate werden doppelseitig gedruckt, und enthüllen auf ihrer Rückseite das Programmheft. Sie enthalten weitere Informationen über das Stück und über die Schauspieler*innen. Entlang der Falzlinien gefaltet, ergibt sich das Programmheft. Die typografische Ebene, sowie die Bildwelt ist simultan zu den Plakaten gestaltet. 

Zusätzlich zu den Shakespeare Plakaten ist auch eine Plakatserie für die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht entstanden. Trotz des großen zeitlichen Abstands der Entstehung der Stücke, verbindet sie inhaltlich sehr viel miteinander: die Aktualität der Themen und Charaktere, der Umgang mit Macht und Gewalt, sowie die Themen Sexualität und Intrige.